Allgemeine Hinweise für Kursleiter-innen und Lernende

Das umfangreiche Material im passo passo® bietet eine vielseitige (mündliche und schriftliche) Lern- und Übungsplattform für Lernende in der Gruppe oder für Selbstlernende auf allen Stufen und mit unterschiedlichsten Voraussetzungen.

Alle Lektionen von passo passo® sind gleich aufgebaut (siehe Struktur einer Lektion) und bestehen aus sechs Lerneinheiten (siehe Struktur einer Lerneinheit).

Das Durchnehmen einer Lerneinheit innerhalb eines normalen Kurses nimmt ca. 15 Minuten in Anspruch. Eine Lektion von passo passo® ist mit ihren sechs Lern- und Lehreinheiten für eine 90 minutige Unterrichtsstunde vorgesehen.

Bei Intensivkursen oder auch in Sprachlehrinstituten an Universitäten können innerhalb einer 90minutigen Unterrichtsstunde durchaus zwei Lektionen durchgenommen werden.

Nützliche Lern- und Lehrhandbücher

Konzept und systematischer Aufbau von passo passo® erlauben eine vielfältige Nutzung je nach Voraussetzungen und Interessen der Lernenden.

passo passo® ist jedenfalls ein systematischer Leitfaden für ein zielgerichtetes Lernen und bietet eine durchweg klare Orientierung auf allen Lernstufen. Die vier Bücher (A1, A2, B1, B2) von passo passo® sind sowohl für Lernende als auch für Kursleiter-innen effektive Lern- und Lehrhandbücher.

Unterrichten mit Beamer oder klassisch?

Nach langjähriger Erfahrung wird für den Unterricht mi passo passo® der Einsatz eines Beamers
empfohlen.

Während der Stunde müssen die Kursteilnehmer-innen nichts notieren und können sich ganz dem
Sprechen und der aktiven Mitgestaltung der sprachlichen Interaktionen widmen. Die wesentlichen Teile
der sprachlichen Interaktionen, Übungen, Korrekturen, Ergänzungen, Vorschläge und Erklärungen der
Kursleitung werden per Beamer auf die Wand übertragen und anschließend als PDF-Datei per E-Mail an
die einzelnen Kursteilnehmer-innen gesendet.

Wenn der Unterricht klassisch verläuft, d.h. die Kursteilnehmer-innen lesen aus ihren eigenen Büchern
wäre es ratsam, darauf zu achten, dass alle Kursteilnehmer-innen an derselben sprachlichen Interaktion
teilnehmen: man liest und man spricht (in Gedanken) immer mit, auch wenn man gerade nicht an der
Reihe ist.

Kursleiter-innen moderieren das Sprechen in der Gruppe

Ausgehend von den Dialogen und Übungen einer Lerneinheit haben Kursleiter-innen die Aufgabe, gezielt das Sprechen in der Gruppe anzuregen, indem sie kontext- bzw. lerneinheitsbezogene Fragen stellen und damit kleine sprachliche Interaktionen innerhalb der Gruppe fördern.

Dadurch sollen Kursteilnehmer-innen nach und nach selbst die Initiative ergreifen, d.h. nicht nur Fragen beantworten, sondern auch selbst möglichst bald durch Fragen zur Entwicklung von Übungsinteraktionen beitragen.

Gestaltung einer Lektion mit passo passo®

Im Unterricht lesen die Kursteilnehmer-innen abwechselnd einen Satz bzw. einen Redebeitrag aus den Dialogen. Eine kleine Pause nach jedem Sprechbeitrag soll die Möglichkeit zum Nachfragen (auf Italienisch) geben. Die Kursteilnehmer-innen versuchen, immer möglichst deutlich und mit der richtigen Intonation zu lesen. Die Kursleiter-innen achten auf die Aussprache und greifen nur bei Bedarf oder bei Fragen ein.

Kurze Besprechung der Grammatik in tabellarischer Form. Die Tabellen können zusammen gelesen werden und, wo es nötig ist, auch übersetzt und erklärt werden. Die neu eingeführten grammatikalischen Elemente betreffen (hervorgehobene) Teile des Dialogs der jeweiligen Lerneinheit und finden auch in den zwei folgenden Übungen unmittelbar eine praktische Anwendung.

Die Beispielsätze als Übungsvorlagen für die Übungen der jeweiligen Lerneinheit sollen zur Sicherheit immer übersetzt werden: wichtig ist, dass auch die semantische Bedeutung der Übung klar wird. Die Übungen können interaktiv oder einzeln gemacht und (wenn sie als zu einfach empfunden werden) natürlich über die Vorlage hinaus ausgeweitet werden.

Dialoge aus der Alltagserfahrung

Anders als die meisten Italienischlehrwerke, enthält eine Unterrichtseinheit von passo passo® viel Text in Form von Dialogen (und Übungen). Ganz bewusst wurde eine große Menge Texten aus der Alltagserfahrung verwendet. Hiervon sollten sich Kursteilnehmer-innen und Selbstlernende nicht abschrecken, sondern ermuntern lassen zum lesen, zum nachsprechen, zum üben und zum wiederholen. Es geht schließlich nicht um auswendig lernen.

passo passo® ist immer stufengerecht aufgebaut, d.h. die Dialoge sind in den jeweiligen Stufen durchweg ohne mühevolle Übersetzungsarbeit größtenteils verständlich. Beim Durcharbeiten vom passo passo® merkt der Lernende schon in den ersten Lektionen, dass in jeder neuen Lerneinheit ein guter Teil bereits bekannt ist. Zurück

Zwei Übungen mit geführten Formulierungen

In fünf der sechs Lerneinheiten einer Lektion finden sich durch alle Stufen von passo passo® jeweils zwei Übungen.

Die Formulierung von Übungssätzen wird durch zwei Beispielsätze eingeführt, die klare Lernziele vorgeben. Neben der reinen Sprechübung (die Übungssätze sollen deutlich und möglichst sicher ausgesprochen werden), zielen die Übungssätze ebenfalls auf eine kontinuierliche Analyse der morphologischen (Endungen) und der syntaktischen (Aufbau) Aspekte der Sätze.

Für jede Übung werden in einer Tabelle zehn Vokabeln oder Verben mit Übersetzung vorgegeben. Diese Vokabeln und Verben werden nicht abgefragt, sondern dienen vor allem der geführten Formulierung der jeweiligen Übungssätze.

Der Schwerpunkt liegt bei der analytischen Leistung indem Übungssätze formuliert werden und nicht im auswendig lernen von Vokabeln.

Die Grundlagen der Struktur der Sprache verstehen

In jeder Stufe kommen wir mit passo passo® gezielt den Grundlagen der Struktur der Sprache näher und lernen immer neue sprachliche Mittel, die zunächst die passive Kompetenz erhöhen und auch sukzessive die aktive Kompetenz fördern.

Mit Ausnahme der Konjugation der Verben, müssen Lernenden nichts auswendig lernen, sondern sollen sich stets auf Aussprache und morphologisch-syntaktische Analyse der gelesenen Texten konzentrieren.

Die Aufgabe der Lernenden ist in erster Linie die Struktur der Sprache zu verstehen, d.h. das System der Kombinationsregeln der italienischen Sprache kennen zu lernen.

Für den konkreten Ablauf des Kurses und der Lektionen ist zunächst die passive Kompetenz entscheidend. Um mit den Lektionen voran zu gehen, wartet man nicht, bis die gesamte Gruppe den behandelten Stoff beherrscht, d.h. aktiv zur Anwendung bringen kann. Man geht mit den Lektionen vielmehr schon dann voran, wenn man in den einzelnen Lerneinheiten die Dialoge ohne Mühe versteht und die Übungen ohne Probleme machen kann, d.h. in der Lage ist, dieselben auch zu Hause allein zu üben, mündlich oder schriftlich.

Der durchgenommene Stoff kommt später ständig wieder vor, d.h. der Aufbau der Struktur der Sprache an sich basiert sowieso auf die ständige Wiederholung ihrer Bestandteile. Zurück

Mit möglichst wenigen Erklärungen auskommen

Kursleiter-innen sprechen möglichst wenig und lassen die Kursteilnehmer-innen einzeln vorlesen und Übungen machen. Kursleiter-innen halten sich eher zurück und gehen auf Probleme und Fragen der Lernenden ein und bleiben in ihren Antworten möglichst im Rahmen der jeweiligen Lernstufe.

Was selbstverständlich ist, braucht nicht thematisiert werden, d.h., Kursleiter-innen verfallen so wenig in die Metasprache wie möglich: Lernenden sollen über die eigene (morphologische und syntaktische) Analyse der konkreten Texte, Dialoge und Übungen in den Lerneinheiten die Funktionsweise verstehen. Zu

Nicht zu schnell korrigieren!

Kursleiter-innen sollten generell eher warten, bevor sie Fehler verbessern. Oft korrigiert sich die Sprecherin oder der Sprecher selbst, nachdem ein Satz ausgesprochen oder nachdem die ersten Formen eines Verbs falsch konjugiert wurden. Durch ein verzögertes Eingreifen der Kursleiter-innen haben außerdem auch andere Kursteilnehmer-innen die Möglichkeit, selbst durch eine Bestätigung, eine Korrektur oder eine Frage direkt an der Aufgabe mitzuwirken. Denn: jeder ist immer an der Reihe!

Die Form einer Satzes ist wichtiger als dessen Inhalt

Bei Frage- und Antwortspielen sollen die Kursteilnehmer-innen bewusst sich nicht auf materiellen Wahrheitsgehalt, sondern auf die grammatikalische richtige Formulierung der Sätze konzentrieren.

Kursleiter-innen sollten die Kursteilnehmer-innen immer wieder neu dazu ermuntern und den spielerischen Charakter der gemeinesamen sprachlichen Interaktionen im Unterricht betonen.

Eine mögliche falsche Information bzw. ein möglicher unkorrekter Inhalt bietet übrigens einen guten Anlass zur Entwicklung neuer sprachlicher Interkationen. Vielleicht weiß es jemand in der Gruppe besser, oder jemand hat Zweifel und stellt eine klärende Frage. Wichtig ist dabei immer: immer auf Italienisch und immer stufengerecht!